"Die eingebildeten Übel sind die unheilbarsten", sagt angeblich Marie von Ebner-Eschenbach. So jedenfalls steht es in einer der vielen Sprüchesammlungen im Netz.
Da eingebildete Übel keine Übel sind, sondern nur Ideen von Übeln oder Meinungen über sie, sind sie durchaus heilbar, so wie die falsche Komparation von Absolutadjektiven. Daß "unheilbar" nicht zur Bildung eines Superlativs taugt, gleichwohl jedoch dazu mißbraucht wird, ist also zwar kein eingebildetes Übel, sondern ein tatsächliches, aber trotzdem ist es ein heilbares.
Schlägt man im Buch nach, findet man: Marie von Ebner-Eschenbach ist nicht verantwortlich für die fälschliche Steigerung des Nichtsteigerbaren, denn sie sagt formal richtig: "Eingebildete Übel gehören zu den unheilbaren." Ich denke nicht, daß das inhaltlich immer stimmt, aber die Toren, die etwas zum Übel erklären, das gar keines ist, gehören nicht selten zu den Unbelehrbaren.
der dritte Oktober
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In der ersten Oktoberwoche 1961 war ich in Berlin. Ich war achtzehn und
wollte *Don Giovanni* in der neuen *Oper* sehen, eine Karte hatte ich
schon. Da wa...
vor 1 Tag
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