In einem Beitrag über den Islam war die Rede vom westlichen "Denkmuster eines sich unaufhaltsam weiterentwickelnden Fortschritts". Bei solchen Formulierungen, die es leider manchmal geradezu regnet, frage ich mich wieder und wieder, warum derjenige, der solch unreflektiertes Wortmaterial in Texte streut, derartig offensichtliche semantische Unsinnigkeiten nicht bemerkt.
Es ist doch nicht der Fortschritt, der sich in diesem "Denkmuster" weiterentwickelt, sondern vielmehr entwickeln sich das Denken selbst, die Beziehungen und die Verhältnisse allgemein, und wenn die Veränderungen bejaht und als positiv betrachtet werden, dann nennt man dies Fortschritt. Fortschritt selbst ist nur (be-)wertendes Attribut einer Bewegung auf etwas hin – der Begriff "Fortschritt" ist eine nahezu beliebig zu füllende Prädikathülle.
die Stimme im Hintergrund
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Colin Dexter hatte Klassische Philologie in Cambridge studiert und war
Lehrer geworden. Als er 1966 langsam taub wurde, nahm er einen
Verwaltungsposten a...
vor 1 Tag
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