Mittwoch, 27. Juli 2011
Verplempern
Mit dem Leben ist es wie mit dem Geld. Die einzige Art, tatsächlich etwas davon zu haben, ist es, dieses in Umlauf, in Bewegung zu bringen. Manche nennen das "verplempern". Das ist eine naive Denkweise. Denn was wäre die Alternative? Der eine verplempert sein Leben mit Musikmachen, der andere mit dem Plattsitzen des Hinterns in einem Büro, und wieder ein anderer wechselt ständig die Reifen, anstatt zu fahren.
Donnerstag, 21. Juli 2011
Tirade 163 – Die Rose verstehn
Mit Messern erklärt
und mit Scheren begriffen
die Rose verstehn
taxonomisches Rufen
wie das Tuten von Schiffen
und mit Scheren begriffen
die Rose verstehn
taxonomisches Rufen
wie das Tuten von Schiffen
Wichtige Frage
Manchmal gibt es wichtige Fragen zu klären, zum Beispiel die, ob Rilke in seiner Hölderlin-Elegie das Wort Seeen mit drei "e" geschrieben hat oder nur mit zwei. Tatsächlich mit drei, und das leuchtet mir ein.
...
Verweilung, auch am Vertrautesten nicht,Auf Erden gibt es Seen – "Seeen sind erst im Ewigen."
ist uns gegeben; aus den erfüllten
Bildern stürzt der Geist zu plötzlich zu füllenden; Seeen
sind erst im Ewigen. Hier ist Fallen
das Tüchtigste. Aus dem gekonnten Gefühl
überfallen hinab ins geahndete, weiter.
...
Selbstentwertung
Ich dachte, er sei Sprachwissenschaftler. Als er dann jedoch begann, mit dem Oszillieren herumzufuchteln, bis es überhandnahm und zum Blablaen verkam, wurde ich hellhörig, und spätestens dann, als er bei jedem zweiten Rechts- oder Linksabbiegen von Paradigmenwechsel fabulierte oder gar von paradigmatischer Wende, da wußte ich: Wieder nur ein professoraler Jargoneur, oszillierend zwischen Paradigmen und von dem je einen auf das je andre rekurrierend syllogierend. Das kann man mal machen – aber doch nicht ständig.
Mittwoch, 20. Juli 2011
Seine Rede sei fließend
Über Kunst zu reden ist nicht überflüssig, aber ein Zeichen von Mangel im Überfluß.
Tirade 162 – Rest
Bleibt meistens ein Rest
im Lichten wie im Dunklen
im Wort in Zeilen
Buchstabe überflüssig
Blut ins Blutende geschickt
im Lichten wie im Dunklen
im Wort in Zeilen
Buchstabe überflüssig
Blut ins Blutende geschickt
Menschen ernten
Wenn Pflanzen könnten
würden sie Menschen pflanzen
würden sie stutzen
auch mal vasenrein putzen
im Herbst würden sie tanzen
würden sie Menschen pflanzen
würden sie stutzen
auch mal vasenrein putzen
im Herbst würden sie tanzen
Lesen als heimliche Räuberei
Wenn wir einen Schriftsteller beim Lesen beobachten, dann wissen wir nicht, in welchem Grade er das, was er lesend ausdeutet, später schreibend ausbeutet. Ausbeuten wird. Oder ob seine Leseintention die eines Abhörspezialisten oder eines Grabräubers ist. Wenn sie auf dem Weg zu sich selbst sind, sollten Schriftsteller mehr schreibend denken als lesend schreiben.
Tirade 161 – Leibhaftig
Nicht abzuschütteln
von der Hand das Klebeband
wie das Leben vom Leben
so beginnen Karrieren
Selbstentleibers Leibgefühl
von der Hand das Klebeband
wie das Leben vom Leben
so beginnen Karrieren
Selbstentleibers Leibgefühl
In den Nachtwind gefragt
Mein Herz schlägelt groß
dein Herz zügelt klein
was hat mich bewogen
dir gewogen zu sein?
dein Herz zügelt klein
was hat mich bewogen
dir gewogen zu sein?
Dienstag, 19. Juli 2011
Tirade 160 – Ick weeß nich
Was wissen wir schon
daß manche Strahlen wärmen
und was sich so dreht
was aber ist das: Wärme?
wie wird Bewegung bewegt?
daß manche Strahlen wärmen
und was sich so dreht
was aber ist das: Wärme?
wie wird Bewegung bewegt?
Tirade 159 – Banalität
Zum Beispiel Suppe
wenig Salz zuviel Gewürz
die Zunge verbrannt
mit trockenem Brot gekühlt
aufgewärmt schmeckt sie besser
wenig Salz zuviel Gewürz
die Zunge verbrannt
mit trockenem Brot gekühlt
aufgewärmt schmeckt sie besser
Bewegung
Das Problematische an der Wiederholung ist nicht die durch sie erzeugte Langeweile, sondern vielmehr und viel mehr der Umstand, daß durch ein zweites, drittes, viertes Mal das mögliche erste Mal verhindert wird. Jede Wiederholung ist eine Abtreibung von Neuem, Unbekanntem. Niemand kann gleichzeitig sitzen und gehen. Wer glaubt, man könne heute, im Zeitalter der Hypermobilität, beides simultan erledigen, dem sei gesagt: Alles Fahren ist nur bewegtes Sitzen oder Stehen. Auch Liegen – natürlich.
Was aber ist nun schlimmer – ein Mangel an Bewegung, wiederholende Unbeweglichkeit, oder rastlose Wiederholung endlos flexibilisierter Mobilität?
Also: Hin und wieder eine Weile die Luft anhalten, damit man spürt, daß das Atmen nie langweilig werden kann.
Was aber ist nun schlimmer – ein Mangel an Bewegung, wiederholende Unbeweglichkeit, oder rastlose Wiederholung endlos flexibilisierter Mobilität?
Also: Hin und wieder eine Weile die Luft anhalten, damit man spürt, daß das Atmen nie langweilig werden kann.
Montag, 18. Juli 2011
Verurteilenswert
Ich sage nur
was ich denke
sagte er
ich urteile nicht
ein wertendes Urteil
über die Form
seines Redens
und den Inhalt seiner
Gedanken
was ich denke
sagte er
ich urteile nicht
ein wertendes Urteil
über die Form
seines Redens
und den Inhalt seiner
Gedanken
Verachtung
Verachtung spricht man nicht aus
die Stimme würde brechen
Verachtung zeigt man
und wird man gefragt danach
wechselt man seine Zunge.
die Stimme würde brechen
Verachtung zeigt man
und wird man gefragt danach
wechselt man seine Zunge.
Verschobener Blick
Im Innern der Druck
ist doch der eigene Dampf
willst nur nicht spüren
kein Bedrücker da draußen
nichts als der wartende Wind.
ist doch der eigene Dampf
willst nur nicht spüren
kein Bedrücker da draußen
nichts als der wartende Wind.
Wege
Siehst du die Wege
des Windes über dem Meer
folge ihnen nach
den schimmernd blauen Fährten
hinein ins strudelnde Licht
des Windes über dem Meer
folge ihnen nach
den schimmernd blauen Fährten
hinein ins strudelnde Licht
Sonne, Mond und Sterne
Wenn der Tau nicht friert
regnet es wilde Rosen
im Mondschein Sonne.
Die Sterne versammeln sich
und halten über uns Wacht.
regnet es wilde Rosen
im Mondschein Sonne.
Die Sterne versammeln sich
und halten über uns Wacht.
Treue
Treue zeigt sich nicht in Unterwürfigkeit, sondern ihr Wesen ist Beharrlichkeit. Charakterhygiene ist mindestens ebenso wichtig wie Körperpflege.
Auf meinem Weg
Wie Pflastersteine
die grauen Regentropfen
morgens und abends
lesen in meinem Gesicht
geben nicht mehr auf mich acht
die grauen Regentropfen
morgens und abends
lesen in meinem Gesicht
geben nicht mehr auf mich acht
Auch du
Blick durch die Lichter
die deine Augen blenden
in deine Seele
und schau auf dein Gefieder.
Auch du ein roter Vogel
die deine Augen blenden
in deine Seele
und schau auf dein Gefieder.
Auch du ein roter Vogel
Immer wieder zu lesen
Gib acht beim Lieben
liebe DICH so wie du bist
wie einen andren.
Liebe dich so wie du bist
und DEN ANDREN wie dich selbst.
liebe DICH so wie du bist
wie einen andren.
Liebe dich so wie du bist
und DEN ANDREN wie dich selbst.
Einsamkeit
In roten Nächten
ist es in der Wüste kalt
und es schneit weiße Sterne.
Du wirst zu einer Sandgestalt
verlierst dich in der Ferne.
ist es in der Wüste kalt
und es schneit weiße Sterne.
Du wirst zu einer Sandgestalt
verlierst dich in der Ferne.
Drei Wörter zuviel
Drei Wörter zuviel
der überflüssige Ton
aus rauhen Lippen
wieder der falsche Gesang:
und drei Wörter zuwenig
der überflüssige Ton
aus rauhen Lippen
wieder der falsche Gesang:
und drei Wörter zuwenig
Abendmelodie
Die Luft trinkt meine
leisen Worte
der Wind trägt sie zu dir.
Wenn du ein Fenster öffnest
kannst du sie fühlen.
leisen Worte
der Wind trägt sie zu dir.
Wenn du ein Fenster öffnest
kannst du sie fühlen.
Geheim
Am Strand
der ewigen Nächte
deine Gestalt:
Silhouette der Finsternis.
Vereinzelt ein Augenzwinkern
und heimliches Winken.
Ein warmes Wolkenrauschen
und Fledermausflügel
im Leuchtturmlicht
der ewigen Nächte
deine Gestalt:
Silhouette der Finsternis.
Vereinzelt ein Augenzwinkern
und heimliches Winken.
Ein warmes Wolkenrauschen
und Fledermausflügel
im Leuchtturmlicht
Liebe und Schmerz
Wenn wir lernen, uns selbst nicht zu verlassen, können wir nicht verlassen werden, aber wenn wir uns selbst nicht verlassen, können wir niemals bei einem anderen ankommen. Das ist die Schwierigkeit der wirklichen Liebe, und ich fürchte, eine unlösbare. Wir können nur versuchen, den Schmerz als Teil des Wunderbaren zu akzeptieren.
Nachtröte
Seh deine Augen
im Wirbel weißer Wolken
vertrautes Gesicht
leise kreisend im Mondlicht
wissend lächelnde Wangen
im Wirbel weißer Wolken
vertrautes Gesicht
leise kreisend im Mondlicht
wissend lächelnde Wangen
Wie die Sonne
Wie die Sonne sei
geben ohne zu wollen
keine Beschämung
nur Freude am Erstrahlen
nicht Dunkelheit zu blenden.
geben ohne zu wollen
keine Beschämung
nur Freude am Erstrahlen
nicht Dunkelheit zu blenden.
Für wissende Nasen
Verströmst kein Parfüm
wenn früh die Augen aufgehn.
Aus Achseln und Mund
welker Nachtschattengeruch.
Aschiger Duft deiner Seele
wenn früh die Augen aufgehn.
Aus Achseln und Mund
welker Nachtschattengeruch.
Aschiger Duft deiner Seele
Glut in der Asche
So fern bist du nicht
Bist in mir wie warmes Blut
doch ohne Gesicht.
Und manchmal bin ich in dir
ein Stern im dunklen Verzicht.
Bist in mir wie warmes Blut
doch ohne Gesicht.
Und manchmal bin ich in dir
ein Stern im dunklen Verzicht.
Treibsand
Wie Sand
treiben die Bilder
in den Gedanken
wenn ich
die Augen schließe
wie Mohn auf den Feldern
im Wind
Hand in Hand
in römischen Straßen
auf sonnigen Plätzen
am Meer
im andren Land.
Das sehen die Augen
wenn ich
sie schließe.
Und wenn ich
sie öffne
kein Bild
an der Wand.
treiben die Bilder
in den Gedanken
wenn ich
die Augen schließe
wie Mohn auf den Feldern
im Wind
Hand in Hand
in römischen Straßen
auf sonnigen Plätzen
am Meer
im andren Land.
Das sehen die Augen
wenn ich
sie schließe.
Und wenn ich
sie öffne
kein Bild
an der Wand.
Nacht ohne dich
Im Innern die Leere
wie kalter Rauch
Erinnerungsmeere
und Steine im Bauch.
Die Schrift auf den Wellen
zerfließt, wenn du schreibst
die Nacht zu erhellen.
Kein Ort, wo du bleibst.
Im Blut die Dämonen
frostrote Träume
Gedanken Millionen
und klirrende Räume.
wie kalter Rauch
Erinnerungsmeere
und Steine im Bauch.
Die Schrift auf den Wellen
zerfließt, wenn du schreibst
die Nacht zu erhellen.
Kein Ort, wo du bleibst.
Im Blut die Dämonen
frostrote Träume
Gedanken Millionen
und klirrende Räume.
Vielleicht morgen
Und wieder taste ich
nach deinen leeren
Händen wie der Wind
nach den Wolken
wie die Luft nach
dem Tag
nach deinen leeren
Händen wie der Wind
nach den Wolken
wie die Luft nach
dem Tag
Am Wegrand
Tagwerk getan
gehe wieder zu dir
in mir
als wärest du hier.
Ohne Groll
gedankensiebende
Gnade
gehe wieder zu dir
in mir
als wärest du hier.
Ohne Groll
gedankensiebende
Gnade
Kunstpause
Kein Rahmen im Bild
Schweben in leeren Räumen
Kein Bild im Rahmen.
Und abgebrochne Pinsel
in frühverkalkten Farben.
Schweben in leeren Räumen
Kein Bild im Rahmen.
Und abgebrochne Pinsel
in frühverkalkten Farben.
Zur Geologie der Gefühle
Das Glück und der Schmerz
sprudeln aus Zwillingsquellen
im inneren Berg.
Wenn du die eine verschließt
versandet auch die andre.
sprudeln aus Zwillingsquellen
im inneren Berg.
Wenn du die eine verschließt
versandet auch die andre.
Tag M
Es gibt die Tage
da die Welt sich häutet
das Herz erschauert
Blut springt, wildes Kreisen
und Narben platzen
still wie bunte Blasen.
Verharschte Dämme
brechen unter schweren
Blicken, grauen Worten.
Die schorfen Tränen blühen
blau wie Winterkälte.
Und alles stolpert
gegen wunde Rippen.
Wie Flammenwände
rasen die Gedanken.
Die Zeit erlischt.
Zu allem Unglück
sterben Schmetterlinge
in den fernen Bergen.
da die Welt sich häutet
das Herz erschauert
Blut springt, wildes Kreisen
und Narben platzen
still wie bunte Blasen.
Verharschte Dämme
brechen unter schweren
Blicken, grauen Worten.
Die schorfen Tränen blühen
blau wie Winterkälte.
Und alles stolpert
gegen wunde Rippen.
Wie Flammenwände
rasen die Gedanken.
Die Zeit erlischt.
Zu allem Unglück
sterben Schmetterlinge
in den fernen Bergen.
Keine Sicht
Blick in die Weite
klarer Himmel und kein Stern
Gefilterte Nacht
hinter den Augenlidern
graue Ohnmachtsbewölkung
klarer Himmel und kein Stern
Gefilterte Nacht
hinter den Augenlidern
graue Ohnmachtsbewölkung
Abseits
Die Sterne
reden wieder
flüstern leise.
Und manchmal zittern
sie im Wind.
Sie murmeln was daher
von großer Reise
und schauen zu
wie uns die
Zeit verrinnt.
reden wieder
flüstern leise.
Und manchmal zittern
sie im Wind.
Sie murmeln was daher
von großer Reise
und schauen zu
wie uns die
Zeit verrinnt.
Wie gesagt
In den Urnen
wirft die Asche
keine Schatten.
Ich reiche dir
die staubige Hand
zu spenden
den Trost
der ewigen
Unzeiten.
Wie den warmen
Regen im August
und die doppelte
Februarsonne:
ein Versprechen.
wirft die Asche
keine Schatten.
Ich reiche dir
die staubige Hand
zu spenden
den Trost
der ewigen
Unzeiten.
Wie den warmen
Regen im August
und die doppelte
Februarsonne:
ein Versprechen.
Es träumt mich
Die Wolken flattern
wie schmutzige Gardinen
im Mondschein der Mond
Hinter den Fenstern der Schlaf.
Es träumt mich schlafloser Traum
wie schmutzige Gardinen
im Mondschein der Mond
Hinter den Fenstern der Schlaf.
Es träumt mich schlafloser Traum
Über deinen Schatten
In den Sonnen der Liebe
wird es so schnell dir zu warm
Wirfst deinen Schatten
der dich bald kühlend umgibt.
Doch zurück mußt du springen.
wird es so schnell dir zu warm
Wirfst deinen Schatten
der dich bald kühlend umgibt.
Doch zurück mußt du springen.
So einfach
Die Hummeln brummen
kann alles so einfach sein
die Blüten blühen
und wir versinken im Tag
und wir versenken die Nacht.
kann alles so einfach sein
die Blüten blühen
und wir versinken im Tag
und wir versenken die Nacht.
Zweisamkeit
In meine Welt geschneit
wie Hieroglyphen
und manchmal läßt du
Blicke zu in Tiefen
in Schattenträume
änigmatisch weit.
Und auch in
Wünschewiesen.
Komm, laß uns unsre
Farben zeigen
und weiße Stille
und das schwarze
Schweigen.
wie Hieroglyphen
und manchmal läßt du
Blicke zu in Tiefen
in Schattenträume
änigmatisch weit.
Und auch in
Wünschewiesen.
Komm, laß uns unsre
Farben zeigen
und weiße Stille
und das schwarze
Schweigen.
Widersprüche
Wenn du nicht da bist
ist alles so leer und voll
und voller Leere
Manchmal vergeß ich dich fast
in der Fülle des Tages
ist alles so leer und voll
und voller Leere
Manchmal vergeß ich dich fast
in der Fülle des Tages
Vom Suchen
Quelle im Garten
aber auf Wassersuche
mit teurem Gerät.
Ich sollte den Kopf schütteln.
Doch was würde das nützen.
aber auf Wassersuche
mit teurem Gerät.
Ich sollte den Kopf schütteln.
Doch was würde das nützen.
Dasselbe
Ungeformter Schrei
lautloses Bänderschwingen
wie Schulterzucken
die ahnungslose Sprache
unverstandener Sehnsucht
lautloses Bänderschwingen
wie Schulterzucken
die ahnungslose Sprache
unverstandener Sehnsucht
Mal hinhören
Es gibt im Gespräch nichts Lauteres als wortloses Trotzgebrüll. Als wären die Stimmbänder aus der Verankerung gerissen. Und zucken noch im scheinbaren Schweigen. Erst wenn sie nicht mehr schwingen, beginnt das sprachlose Gespräch. Und ermöglicht die Gnade des Verstehens. Beinahe unverständlich. Das wahre Wort ohne Gestalt. Der Sinn der Rede ist verstehendes Schweigen.
Götterlachen
Wenn die Titanen
gegeneinander kämpfen
gibt es keinen Sieg.
Auf ewig nur Blut und das
Lachen der falschen Götter
gegeneinander kämpfen
gibt es keinen Sieg.
Auf ewig nur Blut und das
Lachen der falschen Götter
Erkennen
Willst du erkannt werden
zeig deine wahre Gestalt
die Nacktheit im Frost.
Wenn du nicht frieren willst
dann kannst du dich verhüllen.
Wenn du dich verstecken willst
mußt du mit Masken spielen.
zeig deine wahre Gestalt
die Nacktheit im Frost.
Wenn du nicht frieren willst
dann kannst du dich verhüllen.
Wenn du dich verstecken willst
mußt du mit Masken spielen.
Namenloses Leid
Im Mondschein
übergab mir
der Nachtprinz
eine Kiste mit Wörtern.
Ich kenne ihre Namen
und schweige.
übergab mir
der Nachtprinz
eine Kiste mit Wörtern.
Ich kenne ihre Namen
und schweige.
Sinn
Das Haus liegt still
Kein Hahn mehr, der schreit
Nur blutleeres Piepen
tägliche Totgeburt.
In den Zimmern blinzeln
die alten hölzernen Leichen
im Jugendstillicht.
Alle Spiegel sind blind.
Sie zeigen dich nicht.
Alle Spiegel sind stumm.
So zeigt er sich nicht.
Kein Hahn mehr, der schreit
Nur blutleeres Piepen
tägliche Totgeburt.
In den Zimmern blinzeln
die alten hölzernen Leichen
im Jugendstillicht.
Alle Spiegel sind blind.
Sie zeigen dich nicht.
Alle Spiegel sind stumm.
So zeigt er sich nicht.
Sinn oder Sein
Manch ein glutloser Tag
ohne Sonnenaugen
sinnleeres Nichts
im solarischen Sprühn
kein Lichtgefühl
am Rande der Welt
wo wolkenumwühlt
rotes Gestein lautlos
ins Dunkel stürzt
kein Tropfen Blut
nicht mal Zischen
nur Möwenschnäbel
Totentanz.
Im Dunst der
Rettungsring und
dein Gesicht mein Gesicht.
Nächtens
werde ich
manchmal noch morsen
Anna Anna
oder so ähnlich
nicht mehr vergebens.
Palindrom in der
Finsternis.
Schlagendes Herz
wird jetzt verstehn.
Oktober 2005
ohne Sonnenaugen
sinnleeres Nichts
im solarischen Sprühn
kein Lichtgefühl
am Rande der Welt
wo wolkenumwühlt
rotes Gestein lautlos
ins Dunkel stürzt
kein Tropfen Blut
nicht mal Zischen
nur Möwenschnäbel
Totentanz.
Im Dunst der
Rettungsring und
dein Gesicht mein Gesicht.
Nächtens
werde ich
manchmal noch morsen
Anna Anna
oder so ähnlich
nicht mehr vergebens.
Palindrom in der
Finsternis.
Schlagendes Herz
wird jetzt verstehn.
Oktober 2005
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