Beinahe unerträglich für heutige Leser ist der revolutionär sein wollende betuliche Konservativismus Thomas Manns in den "Betrachtungen eines Unpolitischen", der so bieder daherkommt mit der narzißtisch überhöhten Mannschen Überbetonung der eigenen Rolle als pantheonisch-überkünstlerischer Zivilisationsliteraturkritiker und seiner gutbesattelten pathetischen Herumreiterei auf dem Pferd des wahren, faltenerzeugenden Künstlertums. Und der dabei den Autor doch sichtbar immer wieder hinter der (damals wohl noch vorgestellten) Lesebrille aufschauen läßt, als wolle er fragen: Bin ich nicht ein Überkünstler, auch wenn ich wie ein Überbürger ausschaue? Seht ihr, wie spritzig ich bin?
Montag, 12. Februar 2007
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