Menschen auf verzweifelter Sinnsuche oder solche in einer schmerzenden Sinnkrise fragen sich manchmal, wodurch das Dasein der Welt gerechtfertigt, worin es begründet sein könnte. Doch bedarf es einer Rechtfertigung, und ist Rechtfertigung tatsächlich möglich? Rechtfertigung setzt Moral voraus, jede Moral jedoch ist wegen ihrer Relativität fragwürdig, und es verbietet sich, das eine Fragwürdige auf der Grundlage eines andern Fragwürdigen zu rechtfertigen. Sinnleere kann nur dem weh tun, der an Sinn glaubt; wenn einer jedoch an Sinn glaubt, ist Sinnleere nicht existent. Paradox, mal wieder. So scheint aller Schmerz in Hinsicht auf den Sinn des Seins entbehrlich, es sei denn, man ist von der Existenz als Inkarnation des Bösen überzeugt. Doch auch in diesem Fall wäre das metaphysische Zähneklappern Folge eines moralischen Miß-Verständnisses.
Akustische Ergänzung
Caspar David Friedrich (5)
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Braucht man einen Caspar David Friedrich Roman, um den Künstler zu
verstehen? In dem Post *Skying* habe ich in Lea Singers Roman *Anatomie der
Wolken* er...
vor 1 Tag
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