Man sollte meinen, jede gelungene Selbstreflexion decke den verborgenen agonalen Charakter des eigenen kulturellen Denkens und Handelns auf und wäre das Einfallstor für intellektuelle Gelassenheit und eine bescheidenere Sicht. Da jedoch das Agonale archetypisch tief im Menschen verwurzelt ist, wird der Reflektierende alsbald versuchen, jeden andern in der Tiefe der Reflexion über das Phänomen der Agonalität zu übertreffen. Die eigenen Erleuchtungen sollen heller strahlen als die der andern, und wenn wir uns mit anderen Reflektierenden auf der dritten Stufe der Metaebenen befinden, halten wir doch heimlich Ausschau nach einer vierten, um die andern zu übertreffen: das Agens (sic!) jeder kulturellen und intellektuellen Entwicklung.
Vielleicht ist das auch der wahre Sinn von Goethes letzten Worten: "Mehr Licht!"
Künstliche Intelligenz
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Im April 1863 hatte der französische Kaiser Napoleon III angeordnet, dass
die vom Salon abgelehnten Werke in einem Salon des Refusés gezeigt werden
sollen...
vor 15 Stunden
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